Die Natur ist untrennbar mit dem Menschen verbunden. Entwicklungsgeschichtlich gesehen, sind wir stärker mit dem Garten verbunden, als mit den Errungenschaft der modernen Welt. Daher ist es nicht erstaunlich, dass der Garten uns mühelos gibt, was so manch andere Zerstreuung vorgibt, leisten zu können: Das Besinnen auf die wesentlichen Werte unseres Lebens, ein Hineinspüren, das Gefühl von Selbst-Wirksamkeit (ich tue – also bin ich, ich bewirke etwas, verändere einen kleinen Teil der Erde – meinen Garten!) fördert Zufriedenheit. Glück entsteht durch Gestalten und Innehalten, durch das Bestaunen selbst herbeigeführter Veränderungen. Auch dann, wenn wir Hilfe beanspruchen bei Gestaltung und Bau. Einen „Baue mir einen Garten“-Auftrag vergeben zu können, zeugt von eigener Phantasie und vorgelagerter Schaffenskraft.
Die Bedeutung des Gartens steigt seit Jahrzehnten. Gerade jetzt nutzt er uns mehr denn je. Der Rückzugsort Garten ist von unschätzbarem Wert für unser Leben, nicht nur für die Wiederherstellung der Arbeitskraft! Er regt unsere Sinne an, er limitiert das Einwirken einer immer komplizierteren Welt, er gibt uns Raum, so zu leben wie wir es wollen. Ein Ausleben von Fantasie wird möglich, das Ausruhen und Luft holen. Er fördert Kontemplation und bildet den angenehmsten Rahmen für das Zusammensein mit unseren „Lieblings-Menschen“.
Jeder Garten ist ein Fußabdruck in dieser Welt. Er erzählt eine Geschichte – auch in der Wahrnehmung Anderer. Sein Aussehen zeugt von Sehnsüchten, ästhetischen Vorlieben und Weltanschauung.
Einen Garten zu erschaffen bedeutet, an die Zukunft zu glauben.